Naomis Monolog auf dem Holmes-Flugfeld – Zoe

L´oiseu jaune also. Das ist ein sehr schöner Name für das Flugzeug. Es ist so schön anzuschauen, wie es im Wind gleitet. So ein Flugzeug ist schon beneidenswert. Es kann nämlich überall hinfliegen. Es hat die riesige Weite des Himmels zur Verfügung und ich bin hier, in einem fremden Land. Manchmal fühle ich mich richtig alleine, so ohne meinen Vater. Ich wünschte, er wäre hier. Ihm hätte das alles bestimmt genauso viel Spaß gemacht wie mir. Und Alan hätte er sicherlich auch gemocht. Ich mag Alan auch sehr. Wenn ich bei ihm bin, fühle ich mich nicht mehr so alleine, sondern schwerelos und frei. In Alans Gegenwart habe ich irgendwie das Gefühl „normal“ zu sein. Manchmal vergesse ich sogar, dass mein Vater tot ist und, dass ich an seinem Tod Schuld bin. Aber er hätte nicht sterben müssen! Ich hätte nur die Pläne schneller zerreißen sollen, dann wäre er noch am Leben! Oh, ich wünschte mir das ja so! Und jetzt muss mir sein Tod wieder ins Gedächtnis kommen und diesen schönen Tag mit einem dunklen Schatten überdecken. Aber ich glaube, ich habe auch noch nie jemandem davon erzählt. Ich habe hier ja keine Freunde außer Alan! Er ist mein einziger Freund hier und ich vertraue ihm. Hoffentlich werde ich ihn nicht verlieren. Das könnte ich nicht ertragen!

 

Quellen:

Text:

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