Rezension “Der gelbe Vogel” – Leah K.

Was verspricht man sich von einem guten Roman? Was erwartet man von einem Buch, das von Judenverfolgung, traumatisierten Kindern und den Nazis handelt? Myron Levoy hat sich in seinem Buch mit diesen sehr heiklen Themen auseinander gesetzt, die trotz ihres schrecklichen Inhalts heute noch sehr wichtig für uns sind. Sein mit dem deutschen Jugendliteraturpreis gekrönter Roman ,,Der gelbe Vogel“ handelt von der traumatisierten Jüdin Naomi Kirschenbaum, die in jungen Jahren mitansehen musste, wie die Nazis ihren Vater umbrachten, und aufgrund dessen gezwungen war, mit ihrer Mutter in die USA zu fliehen. Mit Hilfe ihres neuen, ebenfalls jüdischen Nachbarn Alan Silverman ist sie jedoch in der Lage, Schritt für Schritt ihren Schock zu verarbeiten, Durch ein aufwühlendes Ereignis wird dieser zurückgerufen und lässt Naomi in ihren ursprünglichen Zustand zurückfallen, aus dem selbst Alan sie nicht mehr retten kann. Levoy passt sowohl Cover als auch Titel geschickt dem Buchinhalt an, der bei längerer Beschäftigung dem Leser tiefere Zusammenhänge zwischen den Charakteren und der Gestaltung offenbart. Er beschreibt die verschiedenen Figuren zwar nicht genau, doch geht die ergreifende Geschichte der beiden Protagonisten trotzdem tief unter die Haut. Die Entwicklung beider Figuren hinsichtlich der Verarbeitung Naomis Schock, der Veränderung Alans und der Freundschaft der beiden, erzählt er anschaulich und mitreißend. Das Buch besitzt ein offenes Ende, das den Leser entweder rätseln lässt, ob Naomi noch von ihrem Trauma geheilt werden kann oder aber den Menschen noch einmal ins Gedächtnis ruft, wie schlimm und grausam die Judenverfolgung war und welche negativen Auswirkungen sie auf die Menschen damals hatte. Das Buch ,,Der gelbe Vogel“ ist ein fesselnder Roman, der seinem Autor alle Ehre bereitet.

 

Quellen:

Text:

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