Charakterisierung – Shaun Kelly

In dem Roman „Der gelbe Vogel“ von Myron Levoy ist die Nebenfigur Shaun Kelly der beste Freund des Protagonisten Alans. Shaun Kelly wohnt mit seinem Vater in den „Eichenterrassen“ in Manhattan. Er ist ungefähr in dem selben Alter wie Alan. Shaun ist Katholik und hat keine Probleme mit Juden. Dies wird deutlich durch die Freundschaft zu dem Juden Alan. Shaun stört sich nicht daran, sondern macht sogar Witze darüber (S.12, Z.6-10 „ Nacht Jude“, „Nacht Katholik“). Shaun Kelly ist nicht nur ein toleranter, sondern auch ein sturer Mensch, der nach außen eher cool wirken will, der aber, wenn es darauf ankommt, sehr hilfsbereit und verständnisvoll sein kann. So zeigt er eine sanfte Seite von sich (S.49, Z.4-9), die aber genauso schnell wieder verschwinden kann, wenn man ihn reizt (S.49, Z.18-20) oder ihm zu verstehen gibt, dass man toll findet, wie mitfühlend er sein kann. Alan kannte diese Seite nicht (S.49, Z.10). Als Alan Shaun seine Freundschaft mit Naomi verschweigt, dieser es dann aber doch herausbekommt, erfährt ihre Freundschaft eine starke Belastungsprobe (S.155, Z. 3-5). So sind sie zeitweise nicht mehr befreundet, halten aber in brenzligen Situationen zusammen (S.174, Z.25-29). Das Wort „Schisser“, mit dem Shaun Alan oft belegt, ist ihm gegenüber nicht böse gemeint. Es soll keine Beleidigung oder Beschimpfung sein, denn Shauns Wortschatz ist von einer barschen Freundlichkeit geprägt. Shaun Kelly hat schnell Vorurteile gegenüber denjenigen, die er nicht kennt. Ein Beispiel dafür ist, dass er Naomi direkt als Irre eingestuft hat (S.154, Z.30) „Hat doch so ausgesehen als ob sie spinnt“). Shaun ist jemand, der, wenn er verletzt wird, sehr wütend, aggressiv und aufbrausend sein kann (S.154, Z.8f; S.154, Z.14 „Halt’s Maul!“). Zu Shaun Kelly passt in gewissem Maße das Sprichwort „harte Schale – weicher Kern“. Er wirkt cool und lässig, aber er kann auch anders sein. Man kann sich auf ihn als Freund verlassen und ihm vertrauen.

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Text:

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