Charakterisierung – Naomi Kirschbaum – Anne

In dem Roman “Der gelbe Vogel” von Myron Levoy ist die 12-Jährige Jüdin Naomi Kirchenbaum eine der Hauptfiguren.

Aufgrund ihres jüdischen Glaubens musste sie vor den Nazis fliehen und lebt mit ihrer Mutter bei Verwandten in in einem gemischten Wohnviertel in der Nähe von New York. Naomi hat dunkle Haare, große schwarze Augen und ein dunkles Gesicht (S.143 Z.12f). Als sie acht Jahre alt war, musste sie mit ansehen, wie ihr Vater von den Nazis erschlagen wurde (S.17 Z.30ff). Da sie die Pläne ihres Vaters nicht rechtzeitig zerreißen konnte, gibt sie sich die Schuld für das Ereignis (S.144ff Z.3). Seitdem führt sie ein von Angst und Schüchternheit geprägtes Leben und leidet unter einem schweren Trauma. Dies wird auch dadurch deutlich, dass sie immer wieder Papier oder sogar Luft zerreißt. Ihr Vertrauen ist sehr schwer zu gewinnen, dass merkt auch Alan, die zweite Hauptfigur im Buch, der Naomi hilft, ihre Vergangenheit zu verarbeiten. Nach einiger Zeit entsteht zwischen den beiden eine enge Freundschaft. Mit der Zeit wird Naomi immer gelöster und freier, sie freut sich über jede Kleinigkeit (S.137 Z.24), ist neugierig und geht schließlich auch mit Alan zur Schule (S.163). Am Ende jedoch erleidet sie einen schweren Rückschlag, der durch die von Alan und Joe (S.174) ausgelöst wurde, und steht wieder am Anfang ihrer Entwicklung (S.189 Z.28-31).

 

Ich finde Naomi ist im Grunde ein zerbrechlicher Mensch, dessen Leben von dunklen Ereignissen geprägt ist und dessen Vertrauen nur mit großem Geschick zu gewinnen ist. Trotzdem ist sie ein nettes Mädchen, das es auch verdient hat, ein richtiges, normales Leben zu führen.

Quellen:

Text:

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